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Bürgermeister Donislreiter vom Amt
entbunden
Gesundheitliche Gründe: Gemeinderat
gibt Antrag einstimmig statt - Reischacher Rathauschef war erst seit 2008 im Amt
Reischach. Die Amtszeit von Franz
Donislreiter (Freie Wähler) als 1. Bürgermeister der Gemeinde Reischach ist nach
nicht einmal zwei Jahren schon wieder zu Ende: Der 50-Jährige hat aus
gesundheitlichen Gründen um die Entlassung aus dem Ehrenamt gebeten, der
Gemeinderat gab dem am Mittwoch einstimmig statt.
Derweil leitet 2. Bürgermeister Herbert Vilsmaier die Amtsgeschäfte. Vilsmaier
hatte Donislreiter seit dessen Amtsantritt schon mehrfach für längere Zeit
vertreten müssen. Die Neuwahl soll im Zuge des Volksentscheides über das
Rauchverbot am Sonntag, 4. Juli stattfinden. Die Entscheidung über den
Neuwahl-Termin hat allerdings letztlich das Bayerische Innenministerium zu
treffen.
Franz Donislreiter, der seit 1996 im Gemeinderat Sitz und Stimme hatte und seit
2000 das Amt des 2. Bürgermeisters wahrnahm, war bei der Kommunalwahl im Februar
2008 der einzige Kandidat um die Nachfolge von Manfred Gesierich gewesen. Bei
der Wahl am 2. März 2008 gingen 1398 von 2032 stimmberechtigten Bürgern an die
Wahlurne, Donislreiter erhielt 1256 Stimmen, was 94,2 Prozent entsprach.
Bei seinen Wahlveranstaltungen hatte Donislreiter den Erhalt der Schulen, die
Verbesserung der Gemeindestraßen und die günstige Zurverfügungstellung von
Bauland als wichtige Ziele genannt. Er bedauerte, dass für ein Projekt zum
betreuten Wohnen Grundstücke fehlen würden und plädierte für die Ansiedlung
neuer Gewerbebetriebe in Reischach. Um die Verkehrsproblematik auf der B 588
abzumildern, plädierte er für die Schaffung von Verkehrsinseln. Weitere Vorhaben
waren eine Unterstellmöglichkeit für die Maschinen im Bauhof und
Ersatzbeschaffungen. Bei alledem dürfe aber der Schuldenberg nicht zu hoch
werden.
Voller Elan ging Donislreiter am 1. Mai 2008 seine neue Aufgabe an, doch schon
bald wurde bei dem Vater zweier Kinder eine schwere Erkankung festgestellt -
exakt 100 Tage nach Amtsantritt erhielt er die schlimme Botschaft. „Man mag es
nicht glauben, wenn man die Diagnose bekommt - auf einmal sieht man alles aus
einem ganz anderen Blickwinkel“, sagte Donislreiter später rückblickend. Der
gelernte Elektriker, der bei E.ON in Eggenfelden in der Abteilung Instandhaltung
beschäftigt ist, musste sich einer langwierigen Behandlung unterziehen und fiel
für mehrere Monate aus.
Gegen Ende 2008 schien dann alles wieder ins Lot zu kommen: „Bürgermeister hat
die Krankheit überwunden“, schrieb der Anzeiger über das damalige
Jahres-Abschlussessen. „Mir geht es im Großen und Ganzen wieder gut“, sagte
Donislreiter über seinen Zustand. Sein besonderer Dank galt 2. Bürgermeister
Vilsmaier, der die Geschäfte für ihn geführt hatte.
Und dennoch hatte Donislreiter noch nicht die Kraft, das Amt wieder auszuüben,
Vilsmaier musste ihn auch in den folgenden Monaten immer wieder vertreten. Erst
Mitte März 2009 konnte Donislreiter erstmals wieder eine Gemeinderatssitzung
leiten und sprach dabei von einer „Zwangspause“, die er einlegen musste.
Doch auch in jüngster Zeit bekam Donislreiter die Auswirkungen der Krankheit zu
spüren, konnte mehrfach wichtige Termine nicht wahrnehmen, so auch den Besuch
von Staatsminister Helmut Brunner aus Anlass der Einweihung der Straße nach
Gausberg Mitte Februar.
Nun entschied sich Donislreiter sein Amt niederzulegen. Sein Antrag an den
Gemeinderat war nur zwei Zeilen lang. - mbu/afb
(ANA vom 9.4.2010)
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