Zum Altbürgermeister ernannt

Ehrentitel für Manfred Gesierich - Festakt für die ausgeschiedenen Räte

Reischach. Im Rahmen eines Festaktes der Gemeinde im Gasthaus Berger ist Manfred Gesierich der Ehrentitel Altbürgermeister zuteil geworden. Gleichzeitig wurden die ausgeschiedenen Gemeinderäte geehrt.
Eingangs erinnerte Gesierichs Amtsnachfolger Franz Donislreiter an das Jahr 2002, als Gesierich das Amt des Bürgermeisters antrat. Er habe seine Arbeit damals „mit Schwung und Elan“ angepackt, aber auch mit Umsicht und Erfahrung. Er nannte unter anderem die Fertigstellung des Feuerwehrgebäudes und des Tiefbrunnens im Grafenholz, den Neubau der Kläranlage Arbing sowie Neu- und Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen der Feuerwehren als Beispiele für Projekte in Gesierichs Amtszeit.
„Du hast dein Wirken stets an den wohlverstandenen Interessen der Bürger ausgerichtet“, sagte Donislreiter in Richtung Gesierich. Dies sei begleitet gewesen von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit.
Gesierich habe die Gremien des Gemeinderates „behutsam gelenkt und nie überfahren“, so Donislreiter weiter. Im Rathaus sei stets ein offener und kooperativer Führungsstil gepflegt worden, die Mitarbeiter seien durch die Delegation von Verantwortung motiviert worden. Bürger und Gemeinderäte hätten Gesierich als Fachmann kennen gelernt, der aber um sein großes Wissen nie viel Wirbel machte. Er sei geradlinig und offen seinen Weg gegangen und dabei im Umgang mit anderen fair und humorvoll geblieben.
Die Wertschätzung, die er genieße, komme im einstimmigen Beschluss des Gemeinderates zum Ausdruck, ihm den Ehrentitel Altbürgermeister zuzuerkennen. Dies sei als Dank für seine großen Leistungen zu sehen.
Gesierich bekam neben einer Urkunde auch ein Fahrrad überreicht - wobei es sich um ein etwas älteres Modell mit „Dach“ in Form eines Regenschirms mit Gemeindewappen sowie einem Gemeinde-Schlüsselanhänger handelte. Jedoch erhielt der begeisterte Radfahrer Gesierich einen Gutschein, von dem er sich ein neues Rad kaufen kann.
Gesierich sagte, dies sei ein passendes Geschenk, das ihn freue: Er habe ja nun wieder mehr Zeit und wolle wieder einige Radtouren unternehmen so wie vor seiner Bürgermeisterzeit.
Gesierichs Ehefrau Christl erhielt einen Blumenstrauß als Dankeschön dafür, dass sie ihrem Mann in den vergangenen sechs Jahren den Rücken frei hielt. Donilsreiter wünschte den beiden viel Freude und schöne gemeinsame Erlebnisse.
Der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft, Norbert Leupold, dankte Gesierich, den ausscheidenden Gemeinderäten und dem ausscheidenden Naturschutzbeauftragten für die gute und faire Zusammenarbeit. Er wünschte Gesierich und seiner Ehefrau weiter viel Gesundheit.
Pfarrer Ludwig Samereier bezeichnete die Jahre, in denen Gesierich Erster Bürgermeister war, als „glücklich, schön und fruchtbar.“ Gesierich habe über die Probleme des Ortes den Blick nach außen nicht vergessen. Beispielhaft nannte er die Partnerschaft mit Magyarbóly/Ungarn. Samereier überreichte Gesierich im Namen der Pfarrei eine Papst-Enzyklopädie und im Namen der Marianischen Männerkongregation ein Marienbild.
Gesierich knüpfte in seiner Rede an das Fahrrad-Geschenk an und erinnerte sich an das erste Fahrrad, das seine Mutter ihm für 20 Mark gekauft hatte - in vier Raten. Radeln sei seine ganz besondere Leidenschaft - er war mit dem Drahtesel schon in Oslo und habe schon Alpentouren bewältigt.
Gesierichs Amtsnachfolger Franz Donislreiter sagte, in der Gemeinderatsperiode bis 2014 werde es darauf ankommen, die von 2002 bis 2008 definierten Entwicklungsziele zu verfolgen und der Gemeinde neue Impulse und Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen. In den vergangenen sechs Jahren sei eine „umfassende Weichenstellung“ für Reischach erfolgt.
Auf die Gemeinderäte warte daher nun viel Arbeit, so Donislreiter. „Dies verlangt vollen Einsatz, Kreativität und verantwortungsvolles Handeln“, so der neue Rathauschef. Themenschwerpunkte würden unter anderem der Erhalt der Hauptschule, Sanierung und Umbau der Kläranlage Reischach, Verkehrsentlastung der Ortsdurchfahrt, Sanierung der Gemeindestraßen Fahrzeuge für den Bauhof und ein ausgeglichener Haushalt sein.
Im geselligem Rahmen klang der Festakt aus.
dm

(ANA vom 9.6.08)